“Eine Wahl mit Stift und Papier kann effektiv von normalen Bürgern überprüft werden, wie die DDR-Opposition gezeigt hat, als sie die Wahlfälschung im Mai 1989 aufdeckte. Eine Wahl mit Wahlcomputern kann jedoch nur von einer kleinen Elite von Computer-Forensikexperten überprüft werden. Doch nicht einmal diese Experten können vollständige Manipulationsfreiheit garantieren,” erläuterte der Sprecher des Chaos Computer Club Andy Müller-Maguhn.
Chaos Computer Club fordert Verbot von Wahlcomputern in Deutschland
Der Chaos Computer Club hat in enger Kooperation mit der niederländischen Kampagne “Wir vertrauen Wahlcomputern nicht” Wahlcomputer der Firma Nedap auf Schwachstellen untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden am 5. Oktober publiziert. Sie zeigen eine grundsätzliche Nichteignung von Computersystemen für Wahlen. Der CCC fordert daher ein vollständiges Verbot von Wahlcomputern für Bundes-, Landtags- und Kommunalwahlen.
Die Analyse zeigt auf, dass
- Wahlcomputer keinen effektiven Schutz gegen Stimm-Manipulation bieten,
- die Software der Wahlcomputer einfach auszutauschen und zu manipulieren ist,
- das Wahlgeheimnis durch die Wahlcomputer kompromittiert wird,
- Manipulationen an Wahlcomputern praktisch nicht nachgewiesen werden können,
- Wahlcomputer den gesetzlichen Vorgaben in keiner Weise genügen.
–> Pressemitteilung des CCC
–> heise: Niederländische Bürgerinitiative knackt Nedap-Wahlcomputer
–> heise: CCC fordert Verbot von Wahlcomputern – Nedap wehrt Vorwürfe ab
–>Detaillierte Informationen über die Schwachstellen der Nedap-Wahlcomputerhttp://www.wijvertrouwenstemcomputersniet.nl/Es3b-en.pdf (englisch)